Waende

Svea Duwe: WAENDE.
8.10. & 9.10. / jeweils 14 Uhr / Neue Sächsische Galerie

Wer zieht den Schlussstrich unter die DDR-Geschichte und wann? Das haben sich schon 1991 Wolfgang Ullmann (Demokratie Jetzt) und Wolfgang Schäuble gefragt. Ihr vom Spiegel iniitiertes Streitgespräch wird nun reinszeniert. Als Setting hat Svea Duwe eine begehbare Installation kreiert.

Die Künstlerin arrangiert dazu fünf Fassadenglasscheiben des ehemaligen Palastes der Republik als freistehende Wand. Ihr Alter ist ihnen anzusehen: Die Kupferbeschichtung hat gelitten und manche sind von einem Schmutzfilm überzogen, der noch aus der DDR stammt. Bildschirme mit Direktübertragung verbinden die Räume außer- und innerhalb der durchsichtigen und gleichzeitig spiegelnden Wände. Auch ein Schlusstrich gehört dazu: als raumgreifendes Objekt aus Haaren und Hautleim. Die Lecture-Performance aktiviert die Installation. Beides ist erstmals vor Publikum zu sehen.

Svea Duwe (Jahrgang 1972) lebt als freischaffende bildende Künstlerin in Dresden. Sie entwickelt Installationen, performative Videoarbeiten, szenische Raumkonstruktionen, Inszenierungen und skulpturale Bewegungen im öffentlichen Raum, teils in Zusammenarbeit mit Künstler*innen und Amateur*innen. 2022 wurde sie mit dem Kunstförderpreis der Stadt Dresden geehrt.

Bild: Zoltán Tanczik